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Der Lohberger Wochenmarkt ist in Gefahr!

Die CDU-Fraktion hat bei der Bürgermeisterin der Stadt Dinslaken einen Antrag eingereicht, in dem die Fraktion den Rat der Stadt bittet, „zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen samstäglichen Frischemarkt auf dem Neutorplatz einzurichten“.

Der samstägliche Wochenmarkt ist eines der wenigen Highlights, die Lohberg zu bieten hat. Er zieht Menschen aus den Städten Dinslaken, Hünxe und Voerde in den Stadtteil und garantiert auch den umliegenden Einzelhändlern den dringend notwendigen Umsatz.

Sollte der Antrag der CDU-Fraktion im Rat durchgehen, bedeutet dies früher oder später das Aus für den Lohberger Wochenmarkt.

Dies muss im Interesse Lohbergs und seiner Bürger*innen verhindert werden.

Deshalb haben wir folgende Stellungnahme verfasst:

Der samstägliche Wochenmarkt in Lohberg ist eine jahrzehntealte Institution.

Der Markt wird nicht nur von Lohberger*innen, sondern auch von vielen Dinslakener*innen, Hünxer*innen und anderen Menschen aus der Umgebung von Dinslaken besucht.

Die Attraktivität des Marktes ergibt sich aus seiner Ausgewogenheit und der Vielfalt des Angebotes. Frisches Ost und Gemüse, Käse, Fleisch und Wurst, sowie Kleidung und andere Dinge des täglichen Bedarfes sind beim Gang über den Markt zu erwerben.

Mit dem Bestreben der CDU-Fraktion, nunmehr auch samstags einen Markt auf dem Neutorplatz zu installieren, ist der Lohberger Markt in akuter Gefahr, seinen Zulauf, die Händler und somit letztlich die Existenz zu verlieren.

Das Argument, es handle sich um ein zusätzliches Angebot, erweist sich bei genauerer Betrachtung als nicht haltbar: Die Menschen werden entweder auf dem Markt in der Innenstadt oder in Lohberg einkaufen. Die Angebotspalette beider Märkte ist die gleiche. Und: die Händler werden den aus ihrer Sicht besten Standort wählen.

Das Aussterben des Lohberger Samstagsmarktes wird von der CDU billigend in Kauf genommen. Das ist für die Entwicklung Lohbergs nicht förderlich.

Nun argumentiert die CDU, es müsse den Familien und Berufstätigen der Innenstadt die Möglichkeit gegeben werden, frische Waren auch samstags zu erwerben, da dies möglicherweise berufsbedingt unter der Woche nicht möglich ist. Der Markt in Lohberg hält dieses Angebot vor. Eine „Versorgungslücke“ kann man nicht feststellen.

Es ist wohl auch davon auszugehen, dass gerade die angesprochenen Gruppen eher mobil und in der Lage sind, in Lohberg das Angebot zu nutzen, als die eher auf den ÖPNV angewiesenen und sozial nicht so gut situierten Einwohner Lohbergs.

Darüber hinaus ist der Wochenmarkt für die am Johannesplatz als auch auf der Hünxer Straße ansässigen Dienstleistungen und den Einzelhandel wirtschaftlich maßgeblich: Einen Großteil ihres Umsatzes erwirtschaften sie, wenn der Wochenmarkt seine Kundschaft nach Lohberg zieht. Auch der jetzige, bzw. der geplante Kiosk profitiert vom Marktgeschehen.

Es ist nicht hinnehmbar, dass eine Situation entsteht, in der droht, dass Lohberg das samstägliche positive Alleinstellungsmerkmal verliert! Will die CDU-Fraktion mit ihrem Antrag die Interessen der Innenstadt und die Interessen Lohbergs gegeneinander ausspielen?

Bestrebungen, den Neutorplatz zu beleben sind nachvollziehbar, aber dies auf Kosten eines Stadtteils, dessen Situation nach wie vor kritisch ist, durchsetzen zu wollen, wird das Forum Lohberg nicht hinnehmen.

Vorstand Forum Lohberg e.V.

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Der „Johannestreff“ auf dem Johannesplatz

Aufgrund der Erschließung des ehemaligen Zechengeländes auf der anderen Seite der Hünxer Straße verlagert sich der wirtschaftliche, sowie der soziale Mittelpunkt Lohbergs mehr und mehr weg vom bisherigen Zentrum: dem Johannesplatz. Es ist zu befürchten, dass einige der wenigen Geschäfte und Dienstleister rund um den Johannesplatz starke wirtschaftliche Einbußen verbuchen und dadurch schließen müssen. So würde die Attraktivität des bisherigen, städtebaulichen Zentrums weiter abnehmen. Ein Schneeballeffekt könnte entstehen, der sich auch auf kulturelle und soziale Einrichtungen im Zentrum Lohbergs auswirkt. Aus dem lebendigen Ortsteil Lohbergs wird dann eine unattraktive Wohnsiedlung.

Das führt zu massiven Veränderungen im öffentlichen Raum und im Sozialleben in Lohberg. Begegnungsorte gehen verloren, Gelegenheiten zufälliger Begegnungen fallen weg. Die Menschen wissen weniger voneinander, haben kein Interesse mehr an der Entwicklung des Stadtteils und ziehen sich dann noch mehr zurück.

In diese Richtung darf sich der Stadtteil auf keinen Fall entwickeln. Nur durch ein lebendiges Zusammenleben kann auch eine Lebensqualität entstehen, die einen Stadtteil für Anwohner*innen und Wirtschaft interessant und lebenswert macht.

Von daher ist die Idee der Stadt Dinslaken, einen Kiosk mit Außengastronomie auf dem Johannesplatz zu errichten absolut zu begrüßen. Vielleicht ist es ein kleiner Schritt, welcher zur Belebung des Zentrums in Lohberg beiträgt. Der Kiosk, „Johannestreff“ soll er heißen, wird genau auf der gegenüberliegenden Seite des bisherigen, denkmalgeschützten Kiosks liegen. Er könnte vor allem an den Markttagen ein guter Ort sein, an dem sich Menschen treffen, verabreden und miteinander reden.


Was zur Umsetzung des Projekts noch fehlt, ist ein geeigneter Pächter, der ein entsprechendes Gastronomiekonzept aufweist, welches „die Aufenthaltsqualität verbessert und die Verweildauer erhöht“ (vgl. Leistungsbeschreibung und Ziele zur Bewirtschaftung des Johannestreffs in Lohberg).
Interessierte sollten sich an die Stadt Dinslaken wenden.